Bohmte - Gefahrgut-Ausbildungszug in Bohmte

Feuerwehrkräfte und THW-Helfer informierten sich über Bahnunfälle

 Jedes Jahr rollen rund 35 Millionen Tonnen Gefahrgut über die Gleise. Transportiert werden auch große Mengen an Gasen und Flüssigkeiten, die giftig, ätzend oder hoch entzündlich sein können. Mit einem Güterzug können mehr als 1000 Tonnen Gefahrgut befördert werden. Wenn es zu einem Unglücksfall kommt, sind aufgrund der Mengen besondere Maßnahmen erforderlich. Die Feuerwehren der bahnanliegenden Gemeinden sind als erste am Einsatzort und zuständig. Um sich über die Vorgehensweise und Ausmaße bei Bahnunfällen fachkundig zu informieren, stand an drei Tagen an der Ladestraße in Bohmte der Gefahrgut-Ausbilungszug der Deutschen Bahn für Einsatzkräfte bereit.

 

Ausbildungsleiter Horst Fechner erläuterte den Kursteilnehmern die besondere Gefährlichkeit bei Unfällen mit Kesselwagen anhand von Videos und Bildern. Da im Falle einer Explosion oder eines Brandes eine katastrophale Zerstörung angerichtet werden kann, sei bei verunfallten Kesselwagen mit Flüssigkeiten ein Sicherheitsabstand von 100 Metern erforderlich, bei Druckgaskesselwagen sogar von 300 Metern.

 

 

Ausführlich wurde erläutert, wie im Unglücksfall die Art und Menge des Transportgutes ermittelt werden kann. Die Erkundung ist entscheidend für das weitere Vorgehen und den Eigenschutz. An einem begehbaren Kesselwagen wurde gezeigt, welche Sicherheitseinrichtungen vorhanden sind und wie die Be- und Entladungsventile funktionieren. Kesselwagen können Wandstärken bis 16 Millimetern haben. Das Volumen der größten Behälter beträgt 122 Kubikmeter. Auch von leeren Kesselwagen kann durch Restmengen eine Gefahr ausgehen.

 

Im letzten Ausbildungsabschnitt waren die Einsatzkräfte gefordert, verschiedene Leckagen abzudichten. Eingesetzt wurden Holzkeile, Moosgummiplatten, Dichtkissen, Spanngurte, Auffangbehälter und vorhandenes Material, das auf dem Rüstwagen und dem Gerätekraftwagen mitgeführt wird.

Text und Bilder: Hubert Dutschek


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