Am Freitag rückte der THW-Ortsverband zu einer gemeinsamen Großübung mit 300 Kräften von Feuerwehr, DRK, Maltesern und Johannitern aus. Es wurde angenommen, dass sich auf der Strecke zwischen Bramsche und Achmer ein Bahnunfall ereignet hatte, durch den es zu einer hohen Zahl von Verletzten kam.
Um 22.02 Uhr wurden die Helfer des THW-Ortsverbandes durch Funkmeldeempfänger alarmiert. Als Bereitstellungsraum wurde ein Parkplatz in Bramsche, der etwa 4 km abseits der Unfallstelle lag, angegeben. Der Ortsverband rückte mit allen Fahrzeugen aus. Mitgeführt wurden als Anhänger die Lichtgiraffe und ein großes Notstromaggregat.
Am Bereitstellungsraum erhielt die THW-Fachgruppe Beleuchtung die Aufgabe, einen weiteren Parkplatz auszuleuchten und Notstrom bereitzustellen. Auf diesem Gelände sollten DRK, Malteser und Johanniter mehrere Zelte aufbauen. Bei der erwarteten hohen Anzahl von Verletzten ist ein Behandlungsplatz erforderlich, da nicht sofort alle Hilfebedürftigen nahe gelegenen Krankenhäusern zugeführt werden können. Die Lichtgiraffe und das Notstromaggregat, das zusätzlich über leistungsstarke Beleuchtungskörper verfügt, wurden in Position gebracht und in Betrieb genommen. Zusätzlich bauten den Helfer sogenannte Beleuchtungsballons auf, die das Umfeld gleichmäßig ausleuchteten. Nach kurzer Zeit war die große Parkplatzfläche fast taghell beleuchtet. Nun konnten die Behandlungs- und Sichtungszelte durch die anderen Hilfsdienste aufgestellt werden.
Eine zweite Gruppe von THW-Helfern wartete in der Technischen Einheit 6 (TE 6)auf Abruf. Schon vor vielen Jahren wurden im Landkreis besondere Einheiten zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung auf Bahnanlagen gegründet. Jede Einheit besteht aus vier oder fünf Feuerwehrfahrzeugen und einem THW-Gerätekraftwagen. In der Technische Einheit 6 bilden Feuerwehrkräfte aus dem Altkreis Wittlage, der Gemeinde Belm und dem THW Bad Essen eine Gruppe. Nach einiger Wartezeit wurde dann die Technische Einheit aus dem Bereitstellungsraum abgerufen und zur Einsatzstelle an den Bahnkörper geschickt. Die Unglücksstelle war schwer zugänglich, auch nicht über Seitenwege. Der Bahndamm am Schadensort war außerdem fast 5 Meter hoch und sehr steil. Deshalb musste eine geeignete Möglichkeit gefunden werden, um schweres Werkzeug, Material und Rettungsgeräte an den Zug heranzuführen. In etwa 800 Metern Entfernung fand sich eine Stelle, an der Schienenrollwagen auf die Gleise gesetzt werden konnten. Diese Schienenrollwagen können auch zum schonenden Transport von Patienten benutzt werden. Die THW-Helfer machten sich mit der fahrbaren Plattform auf den Weg. An der Einsatzstelle war eine Person in einem Pkw eingeklemmt. Nachdem die Feuerwehrkräfte das Dach mittels einer Säbelsäge abgetrennt hatten, halfen die THW-Helfer beim Abgeben des Daches. So konnte der Verletzte schonend auf dem Rettungsbrett befreit und auf dem Rollwagen die 800 Meter lange Strecke zum Krankenwagen geschoben werden.
Oliver Brand, stellvertretender Ortsbeauftragter, stand der Einsatzleitung als Fachberater des THW zur Verfügung. Gegen 3 Uhr ging die Übung zu Ende. Am Feuerwehrhaus in Bramsche wurden Brötchen und heißer Kaffee angeboten. Nach einer aufgabenreichen Nacht traten die 21 Helfer die Rückfahrt zur THW-Unterkunft in Harpenfeld an.
Harpenfeld/Bramsche - THW-Ortsverband Bad Essen bei Nachtübung in Bramsche
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