Am Dienstag wurden gegen 18 Uhr die Helfer des THW-Ortsverbandes Bad Essen alarmiert. Sofort wurden die zwei Gerätekraftwagen und der Mannschaftstransportwagen besetzt. Ziel der Fahrt war ein Freigelände am Haster Weg in Osnabrück. Dort hatten Mitarbeiter der THW-Geschäftsstelle aus Lingen eine Übung vorbereitet.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte wurde von der Übungsleitung mitgeteilt, dass sechs Personen nach einer Gasexplosion vermisst wurden. Mit Taschenlampen ging ein Erkundungstrupp vor, um die Personen aufzuspüren. Eine Person hing an einem Gerüst in vier Metern Höhe, zwei Personen waren zum Teil unter Trümmerteilen verschüttet, eine weitere Person lag unter einem LKW. In einem Schacht aus Betonröhren und auf einem Baum befanden sich je eine weitere hilfebedürftige Person.
Nun ging es an die Arbeit. Zugführer Nils Kramer teilte die rund 30 Kräfte ein. Während die Beleuchtung aufgebaut wurde, wurde in mehreren Gruppen parallel gearbeitet. Besondere Herausforderungen stellte die Rettung der unter Trümmerteilen begrabenen Personen dar. Da der Zugang unwegsam war, wurde ein Steg aus Bohlen gebaut. Im nächsten Schritt musste eine Betonmauer mit schwerem Gerät durchbrochen werden. Allmählich arbeiteten sich die Helfer zu den Opfern vor.
Für die schonende Rettung der Person auf dem Gerüst, das durch die angenommene Explosion als nicht standsicher galt, wurde ein zweites Gerüst von den Helfern aufgebaut. Mit einem Dreibock konnte die Person aus dem Schacht gezogen werden.
In der Unterkunft in Harpenfeld wurde eine Stabsstelle eingerichtet. Über Funk und Telefon wurden Informationen zwischen dem Einsatzleiter vor Ort und dem Stab ausgetauscht. Durch die Stabsstelle wurden dann fiktiv folgende Aufgaben übernommen: übergeordnete Einheiten koordinieren, Informationen über Gefahrstoffe ermitteln, die Versorgung der Kräfte organisieren, einen Teil der Einsatzdokumentation vornehmen und eine Pressemitteilung verfassen.
Um 23 Uhr wurde das Übungsende bekannt gegeben. Nachdem alle Geräte und Ausrüstungsgegenstände verladen worden waren, setzten sich die Fahrzeuge wieder nach Bad Essen in Bewegung. Nach Herstellen der Einsatzbereitschaft und einer kurzen Nachbesprechung konnten die Helfer gegen 1.30 Uhr die Unterkunft verlassen.
Text und Bilder: Hubert Dutschek
