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Bohmte,

Transporter mit 180 Schweinen kippt in Bohmte um

Stundenlanger Einsatz für Feuerwehren und THW – Bahnverkehr beeinträchtigt - Bürger packten mit an

Bild: Hubert Dutschek

Am Donnerstagabend kippte in Bohmte ein Schweinetransporter mit 180 Schweinen in einer Kurve um. Viele Schweine liefen daraufhin auf die Straße, einige den Bahndamm hinab. Der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. Die Hälfte der Tiere überstand nicht den Unfall. Feuerwehrkräfte und Helfer des Technischen Hilfswerk waren stundenlang im Einsatz. Unfallursache waren offensichtlich zu schnelles Fahren in der Kurve und Alkoholgenuss des Fahrers.

Nach Angaben der Polizei war der 42-jährige Fahrer eines Sattelzuges, der mit 180 Schweinen beladen war, von Bohmte unterwegs zum Schlachthof. Beim Befahren einer starken Linkskurve auf der Straße „Am Schwaken Hofe“ kippte der Sattelzug auf die Beifahrerseite. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Polizei stellte beim Kraftfahrer Alkoholgenuss fest und veranlasste die Entnahme einer Blutprobe.


Die Ortsfeuerwehr Bohmte wurde um 21.15 Uhr gerufen, etwas später die Ortsfeuerwehr Herringhausen sowie das Technische Hilfswerk aus Bad Essen. Die wichtigste Aufgabe bestand zunächst darin, die freilaufenden Tiere durch Absperrungen mit Leitern am Entkommen zu hindern. Es gelang einigen Schweinen, am nahe gelegenen Bahndamm herunterzulaufen. Deshalb wurde der Zugverkehr auf Veranlassung des  Notfallmanagers und der Bundespolizei unterbrochen. Einsatzkräfte suchten die Strecke ab und trieben die Tiere zusammen. Nachdem keine unmittelbare Gefahr mehr für den Zugverkehr bestand, wurde bis 0 Uhr für das Passieren der Stelle an der Bahnüberführung „Langsamfahrt“ angeordnet.

Die Helfer des THW bauten rund um die Einsatzstelle eine Beleuchtung auf. Die Einsatzkräfte standen nur vor der Aufgabe, die lebenden Tiere in ein Ersatzfahrzeug umzuladen und die toten Tiere aus dem Anhänger zu ziehen. Feuerwehrkräfte, THW-Helfer und sogar einige Bürger packten gemeinsam an.

Bevor die Bergungsarbeiten für den LKW beginnen konnten, mussten alle Schweine aus dem Auflieger entfernt werden. Inzwischen waren vier Tierärzte eingetroffen. Etwa die Hälfte der insgesamt 180 Schweine war bereits verendet oder musste nach Beurteilung der Tierärzte eingeschläfert werden. Die noch lebenden Tiere wurden auf  ein Ersatzfahrzeug getrieben. Für den Abtransport der toten Schweine wurde ein Unternehmen für Tierkörperverwertung aus Icker angefordert.

Nach einigen Stunden konnten die Feuerwehrkräfte aus Herringhausen nach schweißtreibender Arbeit wieder Abrücken. Die Feuerwehrmänner  und -frauen waren mit „Schlips und Kragen“ vom Kommersabend in der Schützenhalle Stirpe-Oelingen aufgebrochen. Für die anderen Einsatzkräfte war die Arbeit, die viel Kraft, Ausdauer und Schweiß  kostete, gegen 3 Uhr beendet. Den Einsatz leitete Thomas Niermann, Ortsbrandmeister von Bohmte.

Nun konnte das Bergungsunternehmen, das zuvor schon Vorbereitungen getroffen hatte, mit dem Aufrichten des Sattelzuges beginnen. Zwei starke Bergeschlepper und ein Autokran wurden in Stellung gebracht und Stahlseile angeschlagen. In feiner Abstimmung wurden die Seile angezogen. Langsam richtete sich der gesamte Sattelzug auf und stand um 4 Uhr wieder auf den Rädern. Jetzt war erkennbar, dass das Fahrzeug erheblich beschädigt wurde. Ein Geländer am Fahrbahnrand war plattgedrückt worden. Der Sattelzug wurde auf Anordnung der Polizei sichergestellt und zum Betriebshof nach Engter abgeschleppt. Zum Abschluss wurde die Fahrbahn maschinell von Kot, Blut, Erde und Betriebsflüssigkeiten gereinigt. Die Fahrbahn wurde um 6.09 Uhr wieder frei gegeben.


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